Am 2. Mai kam zum ersten Mal dieses Jahr in den Südwesten und Westen bis nach Bayern eine labile Luftmasse. So konnte sich bis zum Nachmittag gut Energie aufbauen. Einziger Nachteil war fehlende Dynamik. Es war von Sturzfluten durch ortsfeste Zellen mit viel kleinem Hagel und Starkregen auszugehen. Optisch war meine Erwartungshaltung gering, da durch fehlende Scherung und Höhenströmung kein hoher Organisationsgrad zu erwarten war. Eine Zelle die über der Ostalb bei Böhmenkirch explodierte erweckte meine Aufmerksamkeit und so fuhr ich über Schwäbisch Gmünd und Heubach auf die Alb. Am Albaufstieg fiel mir auf, wie tiefere Wolken als Art Inflowbänder in die Zelle gezogen wurden und die Zelle sogar geringe Organisation zu haben schien. Der optische Eindruck schien zu passen, denn das Radar sprach eine eindeutige Sprache. Ein kleiner aber sehr intensiver Kern mit Hagel bis 2,5cm ging gerade in der Nähe von Böhmenkirch nieder.


Auf der Alb konnte ich dann noch für ein paar Minuten die Reste des Aufwindes und den bereits deutlich schwächer werdenen Niederschlagsbereich beobachten. Zwei tolle Erdblitze schlugen ebenfalls vor mir ein (Leider kein Bild davon).

Nachdem sich der Aufwind komplett aufgelöst hatte fuhr ich nach Söhnstetten, wo laut Hagelanalyse der stärkste Teil niederging. Vor Ort fand ich große Mengen an kleinkörnigem Hagel bis 2,5 cm. Felder waren komplett weiß und einiges an Geröll und Schotter auf die Straßen gespült.







Noch während dem Festhalten der Schadensbilder und Hagelansammlungen stellte ich fest, wie sich auf dem Radar im Großraum Ulm eine Linie verstärkte und fast genau in meine Richtung gezogen kam. Also ging es zügig Richtung Gussenstadt. Von dort konnte ich dann die Linie in Ruhe beim Aufzug beobachten, wobei die Zuggeschwindigkeit merklich zunahm und es allgemein flächig zu Auslöse kam.






Beim Versuch mich durch das gewittrige Starkregengebiet Richtung Aalen durchzukämpfen musste ich fast aufgrund überschwemmter Straßen abbrechen, schaffte es jedoch noch über Ebnat ins Nördlinger Ries. Dort konnte ich bei Kirchheim dann den Komplex nordwestlich vorbeiziehen lassen und einige nette Entladungen festhalten.


