Squall-Linie über Franken
Etwas gesundheitlich angeschlagen aber dennoch motiviert ging es am späten Nachmittag in Richtung Würzburg, da von dort im Abendverlauf eine kräftige Gewitterlinie modelliert wurde. Diese sollte im Vorfeld einer Kaltfront mit guten Scherungsparametern auch für besser organisierte Gewittersegmente (Squall-Linie, einzelne Mesozyklonen nicht ausgeschlossen) reichen. Von Nordfrankreich & Belgien & Luxemburg aus entwickelten sich am Hebungsfeld einer Kurzwelle mehrere Segmente rasant und sorgten bei Trier durch ordentlich Sturm und Hagel für starke Schäden.
Die Radarsignatur der sich in RLP, Saarland und NRW verstärkenden Konvektion zeigte sehr markante Bereiche inklusive Bogenelementen und vereinzelt Hook-Echos. In Nordhessen schien sich ebenfalls eine sehr starke isoliertere Zelle zu entwickeln.


Nachdem ich für die markanteste Stelle in der Squallline nach Auswertung der Radarloops etwas zu südlich stand verlagerte ich nach Nordosten, wo ich bei Essleben auf einer Anhöhe dann gute Sicht auf die aufziehende Linie hatte .

Der riesige Eisschirm war sehr beeindruckend, wobei meine Euphorie beim Anblick des Radars immer größer wurde, dass da eine fette Böenwalze unten dran hängt.


Der Aufzug war sehr beeindruckend, allerdings war an der Front kaum Struktur zu erkennen. Stattdessen ein diffuses Grau in dem man die starken Fallwinde des Niederschlags erahnen konnte. Außerdem kam die Front mit enormem Tempo näher.


Ab diesem Zeitpunkt beschloss ich schnell abzubauen und aufzubrechen. Das war auch besser so denn keine 2 Minuten später war ich schon mitten im Downburst und versuchte mich wieder auf die Autobahn und weiter nach Schweinfurt vor die Front zu kämpfen.

Bei Knetzgau direkt an der A70 hatte ich dann nach einer Hetzfahrt mit knappen 200km/h wieder etwas Vorsprung zur Front aufgebaut und konnte dort dann die nun viel besser strukturierte Front abfangen. Auch hier war nicht viel Zeit denn nach knappen 2-3 Minuten hatte mich der Niederschlag schon wieder eingeholt.








Danach hieß es wieder schnell einräumen und weiter Richtung Osten. Einige Kilometer hinter Bamberg hatte ich bei Scheßlitz einen letzten Halt wo ich noch einige tolle Blitze einfangen konnte ehe ich langsam den Heimweg über Nürnberg angetreten habe.



Hier noch das ausführliche Youtube-Video zum Chasing :